Adi Shankara
Adi Shankara
Bhaja Govindam
Bhaja Govindaṁ



Eine Hymne zu Govinda - Krishna
by Sripad Shankaracharya


Govinda
Govinda
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भजगोविन्दं भजगोविन्दं
गोविन्दं भजमूढमते .
संप्राप्ते सन्निहिते काले
नहि नहि रक्षति डुकृञ्करणे .. १..
Text1
 
bhajagovindaṁ bhajagovindaṁ  
govindaṁ bhajamūḍhamate |
samprāpte sannihite kāle
nahi nahi rakśati ḍukṛñkaraṇe || 1

Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (1)


मूढ जहीहि धनागमतृष्णां
कुरु सद्बुद्धिं मनसि वितृष्णाम् .
यल्लभसे निजकर्मोपात्तं 
वित्तं तेन विनोदय चित्तम् .. २..
Text 2
 
mūḍha jahīhi dhanāgamatṛṣṇāṁ
kuru sadbuddhiṁ manasi vitṛṣṇām |
yallabhase nijakarmopāttaṁ
vittaṁ tena vinodaya cittam || 2

Oh Narr! Gib auf den Durst nach Reichtum und Besitz! Von Leidenschaft befreit, richte deinen Geist auf das Wirkliche. Erfreue dich an dem Besitz, der dir als Frucht deiner Handlung zukommt.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (2)


नारीस्तनभर नाभीदेशं
दृष्ट्वा मागामोहावेशम् .
एतन्मांसावसादि विकारं
मनसि विचिन्तय वारं वारम् .. ३..
Text3
 
nārīstanabhara nābhīdeśaṁ
dṛṣṭvā māgāmohāveśam |
etanmāṁsāvasādi vikāraṁ
manasi vicintaya vāraṁ vāram || 3

Siehst du die vollen Brüste und den Nabel junger Mädchen, fall nicht dem sinn-betörenden Trug zum Opfer. Verschiedene Zusammensetzungen von Fleisch und Fett sind sie, nicht mehr; bedenke dieses immer wieder.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (3)


नलिनीदलगत जलमतितरलं
तद्वज्जीवितमतिशयचपलम् .
विद्धि व्याध्यभिमानग्रस्तं
लोकं शोकहतं च समस्तम् .. ४..
Text 4
 
nalinīdalagata jalamatitaralaṁ
tadvajjīvitamatiśayacapalam |
viddhi vyādhyabhimānagrastaṁ
lokaṁ śokahataṁ ca samastam || 4

Der Wassertropfen auf dem Lotosblatt, er hat ein äußerst ungewisses Dasein. Genauso ist das Leben immer unbeständig. Erkenne, daß die ganze Welt von Krankheit und Eitelkeit verzehrt und von Pein verfolgt wird.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (4)


यावद्वित्तोपार्जन सक्तः
स्तावन्निज परिवारो रक्तः .
पश्चाज्जीवति जर्जर देहे
वार्तां कोऽपि न पृच्छति गेहे .. ५..
Text 5
 
yāvadvittopārjana saktaḥ
stāvannija parivāro raktaḥ |
paścājjīvati jarjara dehe
vārtāṁ ko'pi na pṛcchati gehe || 5

Solang du zu Verdienst imstande, hängen die Angehörigen an dir. Doch später, wenn dein Körper alt und schwach ist, läßt man zuhaus dir nicht einmal ein Wort zukommen.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (5)


यावत्पवनो निवसति देहे
तावत्पृच्छति कुशलं गेहे .
गतवति वायौ देहापाये
भार्या बिभ्यति तस्मिन्काये .. ६..
Text 6
 
yāvatpavano nivasati dehe
tāvatpṛcchati kuśalaṁ gehe |
gatavati vāyau dehāpāye
bhāryā bibhyati tasminkāye || 6

Solang der Atem in deinem Körper weilt, fragt man zuhaus nach deinem Wohlergehen. Doch zieht der Atem aus, verfällt der Körper, und selbst die Gattin fürchtet ihn.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (6)


बालस्तावत्क्रीडासक्तः
तरुणस्तावत्तरुणीसक्तः .
वृद्धस्तावच्चिन्तासक्तः
परे ब्रह्मणि कोऽपि न सक्तः .. ७..
Text 7
 
bālastāvatkrīḍāsaktaḥ
taruṇastāvattaruṇīsaktaḥ |
vṛddhastāvaccintāsaktaḥ
pare brahmaṇi ko'pi na saktaḥ || 7

Ans Spiel verliert man sich als Knabe und als ein Jüngling an die junge Frau. Im Alter ist man von den Sorgen eingenommen, doch ach, niemand ist von dem Höchsten Brahman eingenommen.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (7)


काते कान्ता कस्ते पुत्रः
संसारोऽयमतीव विचित्रः .
कस्य त्वं कः कुत आयातः
तत्त्वं चिन्तय तदिह भ्रातः .. ८..
Text 8
 
kāte kāntā kaste putraḥ
saṁsāro'yamatīva vicitraḥ |
kasya tvaṁ kaḥ kuta āyātaḥ
tattvaṁ cintaya tadiha bhrātaḥ || 8

Wer ist deine Frau? Wer dein Sohn? Höchst wundersam ist wahrlich dies Samsara. Von wem stammst du? Von wo bist du gekommen? Oh Bruder, sei hier der Wahrheit eingedenk.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (8)


सत्सङ्गत्वे निस्स्ङ्गत्वं
निस्सङ्गत्वे निर्मोहत्वम् .
निर्मोहत्वे निश्चलतत्त्वं
निश्चलतत्त्वे जीवन्मुक्तिः .. ९..
Text 9
 
satsaṇgatve nissṇgatvaṁ
nissaṇgatve nirmohatvam |
nirmohatve niścalatattvaṁ
niścalatattve jīvanmuktiḥ || 9

Durch Gemeinschaft mit Gottsuchenden entsteht Unverhaftetsein; durch Unverhaftetsein entsteht Befreiung von der Täuschung. Wo Freisein von Täuschung herrscht, dort ist die unwandelbare Wirklichkeit; durch die Erfahrung der unwandelbaren Wirklichkeit entsteht der Zustand von Jivanmukti, der Befreiung zu Lebzeiten.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (9)


वयसिगते कः कामविकारः
शुष्के नीरे कः कासारः .
क्षीणेवित्ते कः परिवारः
ज्ञाते तत्त्वे कः संसारः .. १०..
Text 10
 
vayasigate kaḥ kāmavikāraḥ
śuṣke nīre kaḥ kāsāraḥ |
kśīṇevitte kaḥ parivāraḥ
jñāte tattve kaḥ saṁsāraḥ || 10

Ist die Jugendzeit verstrichen, wo bleibt die Lust und ihre Spiele? Ist das Wasser verdunstet, wo bleibt der See? Wo ist die Sippe, wenn der Reichtum schwindet? Wo ist Samsara, wenn die Wahrheit einmal wird erkannt?
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (10)


मा कुरु धन जन यौवन गर्वं
हरति निमेषात्कालः सर्वम् .
मायामयमिदमखिलं हित्वा
ब्रह्मपदं त्वं प्रविश विदित्वा .. ११..
Text 11
 
mā kuru dhana jana yauvana garvaṁ
harati nimeṣātkālaḥ sarvam |
māyāmayamidamakhilaṁ hitvā
brahmapadaṁ tvaṁ praviśa viditvā || 11

Sei nicht stolz auf deinen Besitz, auf Untergebene und auf deine Jugend. All diese raubt die Zeit in einem Augenblick hinweg. Hast du ihre trügerische Natur eingesehen, so erkenne das Brahman und lebe es.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (11)


दिनयामिन्यौ सायं प्रातः
शिशिरवसन्तौ पुनरायातः .
कालः क्रीडति गच्छत्यायुः
तदपि न मुञ्चत्याशावायुः .. १२..
Text 12
 
dinayāminyau sāyaṁ prātaḥ
śiśiravasantau punarāyātaḥ |
kālaḥ krīḍati gacchatyāyuḥ
tadapi na muñcatyāśāvāyuḥ || 12

Tag und Nacht, Abenddämmerung und Morgengrauen, Winter und Frühling, ständig kommen und vergehen sie. Spielend verrinnt die Zeit, und das Leben schwindet dahin, und dennoch gibt man die stürmischen Wünsche nicht auf.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (12)


द्वादशमञ्जरिकाभिरशेषः
कथितो वैयाकरणस्यैषः .
उपदेशो भूद्विद्यानिपुणैः
श्रीमच्छन्करभगवच्छरणैः .. १३..
Text 13
 
dvādaśamañjarikābhiraśeṣaḥ
kathito vaiyākaraṇasyaiṣaḥ |
upadeśo bhūdvidyānipuṇaiḥ
śrīmacchankarabhagavaccharaṇariḥ || 13

Dieses Bukett von zwölf Versen wurde einem Grammatiker durch den allwissenden Shankara gegeben, welcher als Bhagavadpada verehrt wird. (13)


काते कान्ता धन गतचिन्ता
वातुल किं तव नास्ति नियन्ता .
त्रिजगति सज्जनसं गतिरैका
भवति भवार्णवतरणे नौका .. १४..
Text 14
 
kāte kāntā dhana gatacintā
vātula kiṁ tava nāsti niyantā |
trijagati sajjanasaṁ gatiraikā
bhavati bhavārṇavataraṇe naukā || 14

Oh du Verwirrter! Warum sorgst du dich um Frau und Besitz? Existiert für dich der Eine nicht, der über alles verfügt? Nur die Gemeinschaft mit Gottsuchenden ist's in den drei Welten, die dir als Boot dient, um das Meer der Wandlung zu durchqueren.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (14)


जटिलो मुण्डी लुञ्छितकेशः
काषायाम्बरबहुकृतवेषः .
पश्यन्नपि चन पश्यति मूढः
उदरनिमित्तं बहुकृतवेषः .. १५..
Text 15
 
jaṭilo muṇḍī luñchitakeśaḥ
kāṣāyāmbarabahukṛtaveṣaḥ |
paśyannapi cana paśyati mūḍhaḥ
udaranimittaṁ bahukṛtaveṣaḥ || 15

Ein Asket mit wirren Locken, und einer mit geschor'nem Haupt, ein andrer, der sein Haar eins nach dem anderem ausgerissen und ein im ockergelben Kleide Wandernder — Toren sind sie, die im Sehen doch nicht sehen. Es dienen die verschied'nen Trachten doch letztlich nur um ihres Magens willen.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (15)


अङ्गं गलितं पलितं मुण्डं
दशनविहीनं जतं तुण्डम् .
वृद्धो याति गृहीत्वा दण्डं
तदपि न मुञ्चत्याशापिण्डम् .. १६..
Text 16
 
aṇgaṁ galitaṁ palitaṁ muṇḍaṁ
daśanavihīnaṁ jataṁ tuṇḍam |
vṛiddho yāti gṛihītvā daṇḍaṁ
tadapi na muñcatyāśāpiṇḍam || 16

Schwach ist der Körper geworden und das Haupt ergraut. Der Mund verlor die Zähne, und am Stocke wankt der Alte. Selbst dann gibt er der Wünsche Last nicht auf.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (16)


अग्रे वह्निः पृष्ठेभानुः
रात्रौ चुबुकसमर्पितजानुः .
करतलभिक्षस्तरुतलवासः
तदपि न मुञ्चत्याशापाशः .. १७..
Text 17
 
agre vahniḥ pṛṣṭhebhānuḥ
rātrau cubukasamarpitajānuḥ |
karatalabhikśastarutalavāsaḥ
tadapi na muñcatyāśāpāśaḥ || 17

Vor ihm das Feuer, im Rücken die Sonne, spät nachts da kauert er die Knie ans Kinn gezogen. In seiner hohlen Hand empfängt er Almosen, lebt unterm Schutze eines Baumes, und doch entgeht er nicht der Wünsche Schlingen.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (17)


कुरुते गङ्गासागरगमनं
व्रतपरिपालनमथवा दानम् .
ज्ञानविहिनः सर्वमतेन
मुक्तिं न भजति जन्मशतेन .. १८..
Text 18
 
kurute gaṅgāsāgaragamanaṁ
vrataparipālanamathavā dānam |
jñānavihinaḥ sarvamatena
muktiṁ na bhajati janmaśatena || 18

Wohl kann ein Mann auf Pilgerschaft nach Gangasagar gehen, Gelübde halten oder Almosen geben. Doch so er die Erfahrung der Wahrheit entbehrt, sagen alle Denkerschulen, erlangt er die Befreiung nicht, selbst nicht in Hunderten von Leben. Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (18)


सुर मंदिर तरु मूल निवासः
शय्या भूतल मजिनं वासः .
सर्व परिग्रह भोग त्यागः
कस्य सुखं न करोति विरागः .. १९..
Text 19
 
sura mandira taru mūla nivāsaḥ
śayyā bhūtala majinaṁ vāsaḥ |
sarva parigraha bhoga tyāgaḥ
kasya sukhaṁ na karoti virāgaḥ || 19

In Tempeln oder unter einem Baume Schutz suchend, auf nacktem Boden schlafend und ein Hirschfell tragend — und so Besitz und Genußsucht entsagend, wem würde Leidenschaftslosigkeit kein Glück bereiten?
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (19)


योगरतो वाभोगरतोवा
सङ्गरतो वा सङ्गवीहिनः .
यस्य ब्रह्मणि रमते चित्तं
नन्दति नन्दति नन्दत्येव .. २०..
Text 20
 
yogarato vābhogaratovā
saṇgarato vā saṇgavīhinaḥ |
yasya brahmaṇi ramate cittaṁ
nandati nandati nandatyeva || 20

Er mag in Yoga oder Bhoga schwelgen, mag an Gesellschaft sich erfreuen oder an Einsamkeit fern von der Masse. Der, dessen Geist in Brahman ist versunken, erfreut sich stets, wahrlich, von Freude nur ist er durchdrungen.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (20)


भगवद् गीता किञ्चिदधीता
गङ्गा जललव कणिकापीता .
सकृदपि येन मुरारि समर्चा
क्रियते तस्य यमेन न चर्चा .. २१..
Text 21
 
bhagavad gītā kiñcidadhītā
gaṇgā jalalava kaṇikāpītā |
sakṛdapi yena murāri samarcā
kriyate tasya yamena na carcā || 21

Für jemanden, der nur ein wenig von der Gita hat gelesen, der einen Gangestropfen nur getrunken hat, und der den Herrn Murari nur einmal verehrte, für den gäb keinen Kampf mit Yama es, dem Herrn des Todes.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (21)


पुनरपि जननं पुनरपि मरणं
पुनरपि जननी जठरे शयनम् .
इह संसारे बहुदुस्तारे
कृपयाऽपारे पाहि मुरारे .. २२..
Text 22
 
punarapi jananaṁ punarapi maraṇaṁ
punarapi jananī jaṭhare śayanam |
iha saṁsāre bahudustāre
kṛpayā'pāre pāhi murāre ||22

Wieder wird man geboren, wieder stirbt man und wieder ist im Mutterleibe man — sehr schwer ist's, dies Samsara zu durchqueren. Rette mich, Murari, durch Deine unendliche Güte.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (22)


रथ्या चर्पट विरचित कन्थः
पुण्यापुण्य विवर्जित पन्थः .
योगी योगनियोजित चित्तो
रमते बालोन्मत्तवदेव .. २३..
Text 23
 
rathyā carpaṭa viracita kanthaḥ
puṇyāpuṇya vivarjita panthaḥ |
yogī yoganiyojita citto
ramate bālonmattavadeva || 23

Der Yogi, der nur ein Godadi trägt und der den Pfad jenseits von Verdienst und Schuld wandelt, dessen Geist in vollkommener Einheit mit seinem Ziel verbunden ist, er spielt nur noch — so wie ein Kind oder ein Narr.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (23)


कस्त्वं कोऽहं कुत आयातः
का मे जननी को मे तातः .
इति परिभावय सर्वमसारम्
विश्वं त्यक्त्वा स्वप्न विचारम् .. २४..
Text 24
 
kastvaṁ ko'haṁ kuta āyātaḥ
kā me jananī ko me tātaḥ |
iti paribhāvaya sarvamasāram
viśvaṁ tyaktvā svapna vicāram || 24

Wer bist du? Wer bin ich? Von wo bin ich gekommen? Wer ist meine Mutter? Wer ist mein Vater? So forsche nach und gebe auf die ganze Welt der Erscheinungen, die wesenlos und bloßer Traum der Vorstellung ist.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (24)


त्वयि मयि चान्यत्रैको विष्णुः
व्यर्थं कुप्यसि मय्यसहिष्णुः .
भव समचित्तः सर्वत्र त्वं
वाञ्छस्यचिराद्यदि विष्णुत्वम् .. २५..
Text 25
 
tvayi mayi cānyatraiko viṣṇuḥ
vyarthaṁ kupyasi mayyasahiṣṇuḥ |
bhava samacittaḥ sarvatra tvaṁ
vāñchasyacirādyadi viṣṇutvam || 25

In dir, in mir und auch in allen anderen Dingen ist nur die eine alldurchdringende Wirklichkeit. Bist du ungeduldig, so bist du unnötigerweise ungehalten über mich. Wenn bald du die Erkenntnis Vishnus willst erlangen, sei gleichmütig in allen Lebenslagen. Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (25)


शत्रौ मित्रे पुत्रे बन्धौ
मा कुरु यत्नं विग्रहसन्धौ .
सर्वस्मिन्नपि पश्यात्मानं
सर्वत्रोत्सृज भेदाज्ञानम् .. २६..
Text 26
 
śatrau mitre putre bandhau
mā kuru yatnaṁ vigrahasandhau |
sarvasminnapi paśyātmānaṁ
sarvatrotsṛja bhedājñānam || 26

Sei nicht auf Streit mit deinem Feind, Freund, Sohn oder Verwandten aus, noch streb nach ihrer Freundschaft. Das Selbst in allem sehend, lüfte den Schleier der Unwissenheit.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (26)


कामं क्रोधं लोभं मोहं
त्यक्त्वाऽत्मानं भावय कोऽहम् .
आत्मज्ञान विहीना मूढाः
ते पच्यन्ते नरकनिगूढाः .. २७..
Text 27
 
kāmaṁ krodhaṁ lobhaṁ mohaṁ
tyaktvā'tmānaṁ bhāvaya ko'ham |
ātmajñāna vihīnā mūḍhāḥ
te pacyante narakanigūḍhāḥ || 27

Wunsch, Zorn, Begierde und Verblendung aufgebend, erkennt der Suchende im Selbst: "Ich bin Er." Toren sind jene, die das Wissen um das Selbst nicht haben. Qual leiden sie wie die Gefangenen der Hölle.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (27)


गेयं गीता नाम सहस्रं
ध्येयं श्रीपति रूपमजस्रम् .
नेयं सज्जन सङ्गे चित्तं
देयं दीनजनाय च वित्तम् .. २८..
Text 28
 
geyaṁ gītā nāma sahasraṁ
dhyeyaṁ śrīpati rūpamajasram |
neyaṁ sajjana saṇge cittaṁ
deyaṁ dīnajanāya ca vittam || 28

Singt den Gesang des Herrn (Bhagavad Gita) und Seine tausend Namen (Sahasranama); versenkt euch in die Form von Shripati. Auf die Gemeinschaft mit Gottsuchenden richtet den Geist, und teilt Besitz mit den Bedürftigen.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (28)


सुखतः क्रियते रामाभोगः
पश्चाद्धन्त शरीरे रोगः .
यद्यपि लोके मरणं शरणं
तदपि न मुञ्चति पापाचरणम् .. २९..
Text 29
 

sukhataḥ kriyate rāmābhogaḥ
paścāddhanta śarīre rogaḥ |
yadyapi loke maraṇaṁ śaraṇaṁ
tadapi na muñcati pāpācaraṇam || 29

Bereitwilligst schwelgt in der Lust des Fleisches man, doch später, ach, ereilt die Krankheit unseren Leib. Obwohl in dieser Welt der Tod am Ende wartet, gibt doch der Mensch sein sündig Tun nicht auf.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (29)


अर्थमनर्थं भावय नित्यं
नास्तिततः सुखलेशः सत्यम् .
पुत्रादपि धन भाजां भीतिः
सर्वत्रैषा विहिआ रीतिः .. ३०..
Text 30
 
arthamanarthaṁ bhāvaya nityaṁ
nāstitataḥ sukhaleśaḥ satyam |
putrādapi dhana bhājāṁ bhītiḥ
sarvatraiṣā vihiā rītiḥ || 30

"Reichtum ist nicht von Heil" — dessen sei immer eingedenk. In Wahrheit kann nicht das geringste Glück daraus gewonnen werden, und sogar den eig'nen Sohn fürchtet der Reiche. So steht es allerorten mit dem Wohlstand.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (30)


प्राणायामं प्रत्याहारं
नित्यानित्य विवेकविचारम् .
जाप्यसमेत समाधिविधानं
कुर्ववधानं महदवधानम् .. ३१..
Text 31
 
prāṇāyāmaṁ pratyāhāraṁ
nityānitya vivekavicāram |
jāpyasameta samādhividhānaṁ
kurvavadhānaṁ mahadavadhānam || 31

Beherrschung der Lebenskraft und Zurückziehen der Sinne von ihren Objekten, Unterscheidung zwischen Wandelbarem und Ewigem, begleitet von Japa und der Übung, die zu vollkommener Stille von Samadhi führt — diese übe achtsam und sehr sorgfältig.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (31)


गुरुचरणाम्बुज निर्भर भकतः
संसारादचिराद्भव मुक्तः .
सेन्द्रियमानस नियमादेवं
द्रक्ष्यसि निज हृदयस्थं देवम् .. ३२..
Text 32
 
gurucaraṇāmbuja nirbhara bhakataḥ
saṁsārādacirādbhava muktaḥ |
sendriyamānasa niyamādevaṁ
drakśyasi nija hṛdayasthaṁ devam || 32

Oh, Devotee der Lotosfüße des Meisters! Mögest du bald durch die Beherrschung der Sinnesorgane und des Geistes vom Samsara befreit werden. Sodann wirst du des Herrn gewahr, der in dem eig'nen Herzen wohnt.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (32)


मूढः कश्चन वैयाकरणो
डुकृञ्करणाध्ययन धुरिणः .
श्रीमच्छम्कर भगवच्छिष्यै
बोधित आसिच्छोधितकरणः .. ३३..
Text 33
 
mūḍhaḥ kaścana vaiyākaraṇo
ḍukṛñkaraṇādhyayana dhuriṇaḥ |
śrīmacchamkara bhagavacchiṣyai
bodhita āsicchodhitakaraṇaḥ || 33

So wurde ein dummer Gelehrter, der in Grammatikregeln verloren war, durch das Licht der Apostel Shankara's, von seiner schmalen Vision gereinigt.
Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Schlägt deine Todesstunde einst, so werden auch Grammatikregeln dich gewiß nicht retten. (33)


भजगोविन्दं भजगोविन्दं
गोविन्दं भजमूढमते .
नामस्मरणादन्यमुपायं
नहि पश्यामो भवतरणे .. ३४..
Text 34
 
bhajagovindaṁ bhajagovindaṁ
govindaṁ bhajamūḍhamate |
nāmasmaraṇādanyamupāyaṁ
nahi paśyāmo bhavataraṇe || 34

Suche Govinda, verehre Govinda, Govinda rufe an, oh Tor! Außer dem chanten der heiligen Namen des Herrn gibt es keinen anderen Weg, den Ozean des Lebens zu durchqueren. (34)




wunderschönes YouTube Video mit gesungenem Mantra


Adi Shankara - Bhaja Govindaṁ

"Bhaja Govindaṁ " (sprich: Badscha Govindam) ist Shankaras größte Hymne, die musikalisch vertont, selbst heute noch von Kindern in Indien gesungen wird. Die Umstände, die dem Meister diese Verse entlockten, werden folgendermaßen beschrieben:

Adi Shankara

Shankara wandelte einst mit 14 Schülern in Benares, als er einen alten Pandit hörte, der sich selbst Grammatikregeln wiederholte. Angesichts der Mühe, die dieser in eine rein intellektuelle Leistung investierte und damit seine Lebenszeit verschwendete, ohne zur Selbstverwirklichung zu gelangen, sollen diese Verse entstanden sein. Die erste Strophe wird als Refrain am Ende jedes Verses gesungen. Der Tradition nach stammen die ersten 12 Verse und die letzten 4 Verse von Shankara selbst, während die 14 Verse dazwischen den 14 einzelnen Schülern zugeschrieben werden, die ihn begleiteten.

Oft mag man das Gefühl haben, daß diese "Hymne zu Govinda" von einem verhältnismäßig strengen und harten Ton beherrscht wird. Der Grund dafür liegt in der dringenden Notwendigkeit, den Menschen aus dem Schlummer des Samsara, des Geburtenkreislaufes, zu wecken und zum göttlichen zu führen.

"Bhaja" bedeutet "anrufen, verehren, lobpreisen" und "Govinda" is ein anderer Name für Krischna, der Kuhhirtenjunge in Vrindavan, der die Kälber und Kühe weidet. Bhaja Govindaṁ bedeutet sich dem Höchsten Herrn Govinda / Krishna hinzugeben, Ihn zu verehren und zu Lobpreisen. Alles andere, sagt Shankara, ist Zeitverschwendung und hilft nicht den Kreislauf der Geburten und Tode (Samsara) zu beenden, um in das göttliche Königreich zu gelangen.

Obwohl Shankaras Hymne "Baja-Govindaṁ" als Lied gesungen wird, enthält sie doch die reine Essenz der vedischen Schriften und bittet den aufrichtig Suchenden sich nach dem Sinn des Lebens zu fragen: "wer bin ich, wo komme ich her, wohin gehe ich nach dem Tod, warum leide ich in dieser materiellen Welt" Auf diese weise kann der Erwachende sich auf den Weg zur Selbstfindung begeben und schlussendlich zur absoluten Wahrheit gelangen.

Jeder unvoreingenommene, der sich die Verse oder das Lied von Bhaja-Govindaṁ anhört, wird augenblicklich von dieser Musik angezogen. Wie auch immer, die Bedeutung der Texte gehen viel tiefer und beinhalten die Philosophie zur Befreiung (Moksha) aus diesem materiellen Ozean der sich wiederholenden Geburten und Tode (Samsara).

Möge der spirituelle Lehrer uns von der Ignoranz zur Wahrheit führen. OM tat sat.



Srila Prabhupada
: "The Sankara's Bhaja Govinda verse is as follows: bhaja govindam bhaja govindam .........  This is Sankara's last instruction to his followers, and the purport is that the mayavadi philosophers are very much accustomed to draw favorable meanings from unwanted interpretations by grammatical jugglery. In Sanskrit the grammatical jugglery is a great puzzle, there are many words which can be changed into different meanings by grammatical root derivations and affixing and prefixing pratyayas.

So Sankara advised that do not try to exact favorable conclusions by beating the Sastras, but be submissive to Lord Govinda and worship Him. Otherwise, this grammatical jugglery of words will not help you at the time of death. At that time only if you can someway or other remember the Lotus Feet of Govinda, Krishna, that will save you, O' the fool number-one. Don't waste your time in misinterpreting the sastras."
(SP. Letter January 21, 1970 / Los Angeles )

Govinda

bhaja govindaṁ bhaja govindaṁ   govindaṁ bhaja mūḍhamate

 


 

ÜBER SHRI SHANKA-ACHARYA

Das Jaiva Dharma von Bhaktivinoda Thakura schreibt über Shankara-acharya folgendes:

Allein die Erwähnung des Namens von Sri Shankara-acharya bewog Paramahamsa Premadasa Babaji dazu, sich flach auf dem Boden auszustrecken, um seinen Respekt zu erweisen. Sodann sprach er: «Mein lieber Herr, eines sollte Euch immer bewusst sein: ‹... Shankarah - Shankarah - Sakshad ...› Sri Shankara-acharya ist kein anderer als Shiva der Herr selbst. Sri Shankara-acharya ist der spirituelle Lehrer aller Vaishnavas und aus diesem Grunde hat Sri Caitanya ihn zum Acharya – einem bedeutenden spirituellen Lehrmeister – erklärt. Sri Shankara-acharya ist ein Vaishnava in Vollendung

«Zur Zeit seines Erscheinens herrschte in Indien in spiritueller Hinsicht ein Orientierungsvakuum, das nur durch einen Guna-avatara gefüllt werden konnte – einer Inkarnation, welche über die materielle Natur verfügen kann innehat und sie zu dirigieren vermag. Die buddhistische Philosophie der Leere hatte Indien praktisch dazu gebracht, nicht nur das Studieren der vedischen Schriften und die vedischen Kultur schlechthin aufzugeben, sondern auch das Varna-ashrama-dharma, die vedischen Gesellschaftsordnung, aufzulösen. Nihilistischer Buddhismus, der als Shunyavada bekannt ist, bestreitet unverhohlen die Existenz eines Persönlichen Gottes; und obwohl er so etwas wie ein Jivatma- Grundverständnis von der ewigen spirituellen Seele andeutet, bleibt Buddhismus in der Essenz Anitya-dharma. Zu jener Zeit hatten selbst die Brahmanen die vedische Religion so gut wie aufgegeben und sich dem Buddhismus zugewandt.»

«In dieser geschichtsträchtigen Epoche erschien der außergewöhnlich mächtige Shiva als Sri Shankara-acharya und stellte die ursprüngliche Geltung der Veden wieder her, indem er die nihilistische Vorstellung von der allumfassenden Leere in den monistischen Brahmanismus umwandelte. Eine spektakuläre Errungenschaft – wofür Indien für immer in Seiner Schuld stehen wird. Alle Leistungen und Taten der Welt lassen sich nach zwei Kriterien beurteilen. Manche Errungenschaften sind Tat-Kalika – das heißt, sie gelten für eine bestimmte Ära; andere dagegen gehören zu Sarva-Kalika und sind für alle Zeiten maßgebend. Sri Shankara-acharyas Verdienste am Wohlergehen der gesamten Menschheit gehören zur ersteren Kategorie. Er hatte damit ein solides Fundament für Sri Ramanuja-acharya und Sri Madhva-acharya gelegt, auf dem diese später das erhabene Bauwerk der reinen Vaishnava-Philosophie errichteten. Deshalb ist Sri Shankara-acharya einer der bedeutensten Förderer und ein Leitstern in der Geschichte der Vaishnava-Religion

«Die von Sri Shankara-acharya etablierten Weisungen und Richtlinien sind für Vaishnavas wie Leuchtfeuer auf ihrem Weg des spirituellen Voranschreitens. Sambandha-gyana zum Beispiel – das Wissen um die ewigen Beziehungen zwischen Jiva, Prakriti und Bhagavan – ist von höchster Bedeutung für die bedingten Jivas. Die Vaishnavas und Sri Shankara-acharya sind sich darin einig, dass Cit-Vastu, die spirituelle Existenz, überweltlich ist und transzendental zu den fein – und grobstofflichen Körpern der äußeren materiellen Natur steht. Ferner teilen sie die Auffassung, dass das Jiva von spiritueller Natur ist. Auch stimmen sie darin überein, dass Befreiung bedeutet, die Anhaftung an die materielle Welt aufzugeben. Bis zur Stufe von Mukti also gehen die Vaishnavas und Sri Shankara-acharya in vielen philosophischen Punkten konform. Weiterhin hat Sri Shankara-acharya gelehrt, dass die Seele nach dem Erlangen von Mukti ihr Bewusstsein läutert, indem sie den Höchsten Herrn Sri Hari verehrt.»

«Worüber Sri Shankara-acharya jedoch Schweigen bewahrt sind die unbeschreiblich schönen Verwirklichungen, die das Jiva erfährt, nachdem es Mukti erlangt hat. Sri Shankara-acharya war überzeugt, dass die Jivas nach und nach Geschmack und Anhaftung am hingebungsvollen Dienst entwickeln würden, wenn sie erst einmal fest auf den Pfad der Befreiung, welche durch die Verehrung des Höchsten Herrn Sri Hari erlangt wird, ausgerichtet sind; und, dass sie zu guter Letzt zu reinen Geweihten des Herrn werden würden. Nachdem Sri Shankara-acharya also direkt und eindeutig den richtigen Weg aufgezeigt hatte, beließ er es dabei und vertiefte das Thema hinsichtlich esoterischer Aspekte der Vaishnava-Philosophie nicht weiter. Diejenigen aber, die Sri Shankara-acharyas Ausführungen genau untersuchen, können seine eigentlichen Absichten entschlüsseln. Andere jedoch, die sich ausschließlich mit den äußerlichen und oberflächlichen Gesichtspunkten seiner Lehren auseinandersetzen, werden vom Vaishnava-Pfad weggelenkt.»

«Sripada Shankara-acharya beschreibt den Begriff Advaita – Nicht- Dualismus – als die unverfälschte transzendente Erscheinungsform der Absoluten Wahrheit. Unglücklicherweise sind seine verwirrten Anhänger nicht in der Lage, die verborgene Bedeutung dieser Philosophie zu erfassen, und bringen dazu seinen Namen in Verruf, indem sie seine Aussagen fehlerhaft auslegen. Sie bezeichnen die transzendentale Wirklichkeit von Prema als Maya– materielle Täuschung – und verfechten so die als Mayavada-Philosophie bekannte Lehre. Wahrlich, eine Entartung allererster Güte.»

 

 


 

Appendix: Sanskrit words and meanings

The following words and meanings are added as an
appendix to allow the reader to learn Sanskrit words.



भज
= worship;
गोविन्दं
= Govinda;
मूढमते
= O, foolish mind!;
संप्राप्ते
= ( when you have) reached/obtained;
सन्निहिते
= (in the) presence/nearness of;
काले
= Time (here:Lord of Death, Yama);
नहि
= No; never;
रक्षति
= protects;
डुकृञ्करणे
= the grammatical formula DukRi.nkaraNe;
.. ..
= Text 1

 
मूढ
= Oh fool!;
जहीहि
= jahi+iha, leave/give up+here(in this world);
धन
= wealth;
अगम
= coming/arrival;
तृष्णां
= thirst/desire;
कुरु
= Do;act;
सद्बुद्धिं
= sat.h+buddhiM, good+awareness(loosely speaking:mind);
मनसि
= in the mind;
वितृष्णां
= desirelessness;
यल्लभसे
= yat.h+labhase, whatever+(you)obtain;
निजकर्म
= nija+karma, one's+duty(normal work);
उपात्त
= obtained;
वित्तं
= wealth;
तेन
= by that; with that;
विनोदय
= divert/recreate(be happy);
चित्तं
= mind;
.. ..
= 2

 
नारी
= woman;
स्तनभर
= breasts that are(full-with milk);
नाभीदेशं
= nAbhI+deshaM, navel+region/country;
दृष्ट्वा
= having seen;
मागा
= mA+gaa, Don't+go;
मोहावेशं
= infatuated state(moha+AveshaM-seizure);
एतन्
= this;
मांसावसादि
= mAmsau+Adi, flesh+etc;
विकारं
= appearance (generally, grotesque/ugly);
मनसि
= in the mind;
विचिन्तय
= think well;
वारं
= again;
वारं
= and again;
.. ..
= 3

 
नलिनीदलगत
= nalinI+dala+gata, lotus+petal+reached/gone;
जल
= water(drop);
अतितरलं
= ati+tarala, very+unstable;
तद्वत्
= like that;
जीवित
= life;
अतिशय
= wonderful;
चपलं
= fickle-minded;
विद्धि
= know for sure;
व्याधि
= disease;
अभिमान
= self-importance;
ग्रस्तं
= having been caught/seized;
लोकं
= world;people;
शोकहतं
= attacked(hata) by grief(shoka);
= and;
समस्तं
= entire;
.. ..
= 4

 
यावत् 
= so long as;
वित्त
= wealth;
उपार्जन
= earning/acquiring;
सक्तः
= capable of;
तावन्निज
= tAvat.h+nija, till then+one's;
परिवारः
= family;
रक्तः
= attached;
पश्चात्
= later;
जीवति
= while living(without earning);
जर्जर
= old/digested (by disease etc);
देहे
= in the body;
वार्तां
= word (here enquiry/inquiry);
कोऽपि
= kaH+api, whosoever; even one;
= not;
पृच्छति
= inquires/asks/minds;
गेहे
= in the house;
.. ..
= 5

 
यावत्
= so long as;
पवनः
= air/breath;
निवसति
= lives/dwells;
देहे
= in thge body;
तावत्
= till then;
पृच्छति
= asks/inquires;
कुशलं
= welfare;
गेहे
= in the house;
गतवति
= while gone;
वायौ
= air(life-breath);
देहापाये
= when life departs the body;
भार्या
= wife;
बिभ्यति
= is afraid;fears;
तस्मिन्काये
= tasmin.h+kaye, in that body;
.. ..
= 6

 
बालः
= young boy;
तावत्
= till then (till he is young);
क्रीडा
= play;
सक्तः
= attached/engrossed/absorbed;
तरुणः
= young man;
तावत्
= till then;
तरुणी
= young woman;
सक्तः
= attached/engrossed;
वृद्धः
= old man;
तावत्
= till then;
चिन्ता
= worry;
सक्तः
= attached/engrossed/absorbed;
परे
= in the lofty;high;supreme;
ब्रह्मणि
= Brahman.h ;God;
कोऽपि
= whosoever;
= not;
सक्तः
= attached/absorbedengrossed;
.. ..
= 7

 
काते
= kA+te, who+your;
कान्ता
= wife;
कस्ते
= kaH+te, who+your;
पुत्रः
= son;
संसारः
= world/family;
अयं
= this;
अतीव
= great/big/very much;
विचित्रः
= wonderful/mysterious;
कस्य
= whose;
त्वं
= you;
कः
= who;
कुतः
= from where;
आयातः
= have come;
तत्त्वं
= truth/nature;
चिन्तय
= think well/consider;
तदिह
= tat.h+iha, that+here;
भ्रातः
= brother;
.. ..
= 8

 
सत्सङ्गत्वे
= in good company;
निस्सङ्गत्वं
= aloneness/non-attachment/detachment;
निर्मोहत्वं
= non-infatuated state/clearheadedness;
निश्चलतत्त्वं
= tranquillity/imperturbability;
जीवन्मुक्तिः
= salvation+freedom from bondage of birth;
वयसिगते
= vayasi+gate, when age has advanced/gone;
.. ..
= 9

 
कः
= who/what use( in the sense of kva?(where));
कामविकारः
= sensual/sexual attraction;
शुष्के
= in the drying up of;
नीरे
= water;
= what( use) is the;
कासारः
= lake;
क्षीणे
= spent-up/weakened state of;
वित्ते
= wealth;
कः
= what( use) for;
परिवारः
= family(is there?);
ज्ञाते
= in the realised state;
तत्त्वे
= truth;
कः
= what (use) is;
संसारः
= world/family bond;
.. १०..
= 10

 
मा
= do not;
कुरु
= do/act;
धन
= wealth;
जन
= people;
यौवन
= youth;
गर्वं
= arrogance/haughtiness;
हरति
= takes away/steals away;
निमेषात्
= in the twinkling of the eye;
कालः
= Master Time;
सर्वं
= all;
माया
= delusion;
मयं
= full of/completely filled;
इदं
= this;
अखिलं
= whole/entire;
हित्वा
= having given up/abandoned;
ब्रह्मपदं
= the state/position of Brahma/god-realised state;
त्वं
= you;
प्रविश
= enter;
विदित्वा
= having known/realised;
.. ११..
= 11

 
दिनयामिन्यौ
= dina+yAminI, day + night;
सायं
= evening;
प्रातः
= morning;
शिशिर
= frosty season;
वसन्तौ
= (and) Spring season;
पुनः
= again;
आयातः
= have arrived;
कालः
= Master Time;
क्रीडति
= plays;
गच्छति
= goes (away);
आयुः
= life/age;
तदपि
= tat.h+api, then even;
= not;
मुञ्चति
= releases;
आशा
= desire;
वायुः
= air (the wind of desire does not let off its hold);
.. १२..
= 12

 
द्वादशमञ्जरिकाभिः = by the bouquet consisting of 12 flowers (the 12 shlokas above)
अशेष
= without remainder/totally;
कथित
= was told;
वैयाकरणस्यैषः
= to the grammarian+this;
उपदेशः
= advice;
भूद्
= was;
विद्यनिपुणै = by the ace scholar Shankara (Plural is used for reverance);
श्रीमच्छन्करभगवत्+चरणैः = by Shankaracharya, known as shankarabhagavat,
.. १३..                                           charaNAH or pAdAH, plural for reverence (13)

 
काते
= kA+te, who+your;
कान्ता
= wife;
धन
= wealth;
गतचिन्ता
= thinking of;
वातुल
= ;
कि
= ;
तव
= your;
नास्ति
= na+asti, not there;
नियन्ता
= controller;
त्रिजगति
= in the three worlds;
सज्जन
= good people;
संगतिरैका
= sa.ngatiH+ekA, company+(only) one (way);
भवति
= becomes;
भवार्णव
= bhava+arNava, birthdeath+ocean;
तरणे
= in crossing;
नौका
= boat/ship;
.. १४..
= 14

 
जटिलः
= with knotted hair;
मुण्डी
= shaven head;
लुञ्छितकेश
= hair cut here and there;
काषाय
= saffron cloth;
अम्बर
= cloth/sky;
बहुकृत
= variously done/made-up;
वेषः
= make-ups/garbs/roles;
पश्यन्नपि
= even after seeing;
चन
= cha(?)+na, and +not;
पश्यति
= sees;
मूढः
= the fool;
उदरनिमित्तं
= for the sake of the belly/living;
बहुकृतवेषः
= various make-ups/roles;
.. १५..
= 15

 
अङ्गं
= limb(s);
गलितं
= weakened;
पलितं
= ripened(grey);
मुण्डं
= head;
दशनविहीनं
= dashana+vihInaM, teeth+bereft;
जातं
= having become;
तुण्डं
= jaws/mouth?;
वृद्धः
= the old man;
याति
= goes;
गृहीत्वा
= holding the;
दण्डं
= stick(walking);
तदपि
= then even;
= not;
मुञ्चति
= lets go/releases/gives up;
आशापिण्डं                      = AshA+pindaM, desire+lump(piNDaM also means rice-ball
.. १६..                                   given as oblation for the dead (16)

 
अग्रे
= in front of/ahead/beforehand;
वह्निः
= fire ( for worship);
पृष्ठेभानुः
= pRishhThe+bhaanuH, behind+sun;
रात्रौ
= in the night;
चुबुकसमर्पितजानु
= face dedicated to(huddled up between) the knees;
करतलभिक्षा
= alms in the palms;
तरुतलवासं
= living under the trees;
तदपि
= then even;
= not;
मुञ्चति
= releases/lets go;
आशा
= desire;
पाशं
= rope/ties;
.. १७..
= 17

 
कुरुते
= one takes resort to;
गङ्गासागर
= the sea of Ganga (banks of the Ganges);
गमनं
= going;
व्रत
= austerities;
परिपालनं
= observance/governance;
अथवा
= or/else;
दानं
= charity;
ज्ञानविहिनः
= (but)bereft of knowledge  of the Self;
सर्वमतेन
= according to all schools of thought/unanimously;
मुक्तिं
= salvation/freedom;
= not;
भजति
= attains;
जन्म
= birth(s);
शतेन
= hundred;
.. १८..
= 18

 
सुर
= gods;
मंदिर
= temple;
तरु
= tree;
मूल
= root;
निवासः
= living;
शय्या
= bed;
भूतल
= on the surface of the earth;
मजिन
= deer skin?;
वासः
= living;
सर्व
= all;
परिग्रह
= ttachment;
भोग
= enjoyable things/worldly pleasures;
त्याग
= sacrificing/abandonment;
कस्य
= whose;
सुखं
= happiness;
= not;
करोति
= does;
विरागः
= Non-attachment/desirelessness;
.. १९..
= 19

 
योगरतः
= indulging in yoga;
वा
= or;
भोगरतः
= indulging in worldly pleasures;
वा
= or;
सङ्गरतः
= indulging in good company;
वा
= or;
सङ्गवीहिनः
= bereft of company;
यस्य
= whose;
ब्रह्मणि
= in Brahman(God);
रमते
= delights;
चित्तं
= mind (here soul);
नन्दति
= revels;
नन्दत्येव
= nandati+eva, revels alone/revels indeed;
.. २०..
= 20

 
भगवद्
= god's;
गीता
= song (here the scripture `bhagavatgItA');
किञ्चित्
= a little;
अधीता
= studied;
गङ्गा
= river Ganga;
जललव
= water drop;
कणिकापीता
= a little droplet, drunk;
सकृदपि
= once even;
येन
= by whom;
मुरारि
= the enemy of `Muraa' (Lord Krishna);
समर्चा
= well worshipped;
क्रियते
= is done;
तस्य
= his;
यमेन
= by Yama, the lord of Death;
= not;
चर्चा
= discussion;
.. २१..
= 21

 
पुनरपि
= punaH+api, again  again;
जननं
= birth;
पुनरपि
= again  again;
मरणं
= death;
पुनरपि
= again  again;
जननी
= mother;
जठरे
= in the stomach;
शयनं
= sleep;
इह
= in this world/here;
संसारे
= family/world;
बहुदुस्तारे
= fordable with great difficulty;
कृपयाऽपारे
= out of boundless compassion;
पाहि
= protect;
मुरारे
= Oh Muraa's enemy!(KrishhNa);
.. २२..
= 22

 
रथ्या
= ?;
चर्पट
= torn/tattered cloth;
विरचित
= created;
कन्थः
= throated man;
पुण्यापुण्य
= virtues  sins;
विवर्जित
= without/ having abandoned;
पन्थः
= wayfarer?;
योगी
= the man seeking union with god;
योगनियोजित
= ccontrolled by yoga;
चित्तः
= mind;
रमते
= delights;
बालोन्मत्तवदेव
= like a child who has gone mad;
.. २३..
= 23

 
कः
= who (are);
त्वं
= you;
कः
= who(am);
अहं
= I;
कुतः
= whence;
आयातः
= has come;
का
= who;
मे
= my;
जननी
= mother;
कः
= who;
मे
= my;
तातः
= father;
इति
= thus;
परिभावय
= deem well/visualise;
सर्वं
= the entire;
असारं
= worthless/without essence;
विश्वं
= world;
त्यक्त्वा
= having abandoned/sacrificed;
स्वप्न
= dream;
विचारं
= consideration/thinking;
.. २४..
= 24

 
त्वयि
= in yourself;
मयि
= in myself;
चान्यत्रैक
= cha+anyatra+ekaH, and+in any other place+only one;
विष्णुः
= the Lord MahaavishhNu;
व्यर्थ
= in vain ; for nothing;purposeless;
कुप्यसि
= you get angry;
मय्यसहिष्णु
= mayi+asahishhNuH, in me+intolerant;
भव
= become;
समचित्तः
= equal-minded/equanimity;
सर्वत्र
= everywhere;
त्वं
= you;
वाञ्छसि
= you desire;
अचिराद्
= without delay/in no time;
यदि
= if;
विष्णुत्वं
= the quality/state of Brahman/god-realisation;
.. २५..
= 25

 
शत्रौ
= in  (towards)the enemy;
मित्रे
= in (towards) the friend;
पुत्रे
= in(towards) the son;
बन्धौ
= in (towards) relatives;
मा
= don't;
कुरु
= do;
यत्नं
= effort;
विग्रहसन्धौ
= for war(dissension) or peace-making;
सर्वस्मिन्नपि
= in all beings;
पश्यात्मानं
= see your own self;
सर्वत्र
= everywhere;
उत्सृज
= give up;
भेदाज्ञानं
= difference/otherness/duality;
.. २६..
= 26

 
कामं
= desire;
क्रोधं
= anger;
लोभं
= greed;
मोहं
= infatuation;
त्यक्त्वाऽत्मानं
= having abandoned see as one's own self;
भावय
= deem/consider/visualise/imagine;
कोऽहं
= who am I;
आत्मज्ञान
= knowledge of self;
विहीना
= bereft;
मूढा
= fools;
ते
= they;
पच्यन्ते
= are cooked?;
नरक
= in the hell;
निगूढा
= cast in;
वित्तं
= wealth;
.. २७..
= 27

 
गेयं
= is to be sung;
गीता
= bhagavatgItA;
नाम
= name of the lord;
सहस्रं
= 1000 times;
ध्येयं
= is to be meditated;
श्रीपति
= Lakshmi's consort MahAvishhNu's;
रूपं
= form/image;
अजस्रं
= the unborn one;
नेयं
= is to be lead/taken;
सज्जन
= good people;
सङ्गे
= in the company;
चित्तं
= mind;
देयं
= is to be given;
दीनजनाय
= to the  poor (humble state) people;
= and;
.. २८..
= 28

 
सुखतः
= for happiness;
क्रियते
= is done;
रामाभोग
= sexual pleasures?;
पश्चाद्धन्त
= later on in the end;
शरीरे
= in the body;
रोग
= disease;
यद्यपि
= even though;
लोके
= in the world;
मरण
= death;
शरणं
= resort/surrender;
तदपि
= even then;
= not;
मुञ्चति
= releases/gives up;
पापाचरणं
= pApa+AcharaNa, sin-practising;
.. २९..
= 29

 
अर्थं
= wealth;
अनर्थं
= purposeless/in vain/danger-productive;
भावय
= deem/consider/visualise;
नित्यं
= daily/always;
= not;
अस्ति
= is;
ततः
= from that;
सुखलेशः
= (even a little) happiness;
सत्यं
= Truth;
पुत्रादपि
= even from the the son;
धन
= wealth;
भाजां
= acquiring peeople;
भीतिः
= fear;
सर्वत्र
= everywhere;
एषा
= this;
विहिआ
= vihitA?, understood;
रीतिः
= procedure/practice/custom;
.. ३०..
= 30

 
प्राणायाम
= breath-control;
प्रत्याहार
= diet-control;
नित्यं
= always/daily/certain;
अनित्य
= uncertain/temporary/ephemeral/transient;
विवेक
= awareness after reasoning;
विचार
= thought/considered concluion/opinion;
जाप्यसमेत
= with chanting of the  names of the lord;
समाधिविधान
= in the state of trance;
कुर्ववधानं
= pay attention;
महदवधानं
= great care  attention;
.. ३१..
= 31

 
गुरुचरणाम्बुज
= the lotus feet of the teacher/guru;
निर्भर
= dependent;
भकतः
= devotee;
संसारात्
= fromthe world;
अचिराद्भव
= in no time from the cycle of birthdeath;
मुक्तः
= released;
सेन्द्रियमानस
= sa+indriya+mAnasa, wwith senses and mind;
नियमादेव
= control alone(niyamAt.h eva);
द्रक्ष्यसि
= you will see;
निज
= one's own;
हृदयस्थं
= heart-stationed;
देवं
= God;
.. ३२..
= 32

 
मूढ
= fool;
कश्चन
= cerain;
वैयाकरण
= Grammar;
डुकृञ्करण
= grammatic formula DukRi.nkaraNa;
अध्ययन
= study;
धुरिण
= awakened/aroused?;
श्रीमत्
= honourable prefix;
शंकर
= Shankara;
भगवत्
= God;
शिष्यैः
= disciples;
बोधित
= having been taught/enlightened;
आसित्
= was/existed;
चोधितकरण
= tested or awakened senses;
.. ३३..
= 33

 
भज
= worship;
गोविन्दं
= lord Govinda;
मूढमते
= Oh foolish mind!;
नामस्मरणात् = (exceept) through/from rememberance of the lord's name;
अन्य
= other;
उपाय
= plan/method/means;
नहि
= not;
पश्याम
= we see;
भवतरणे
= for crossing the ocean of births  deaths;
.. ३४..
= 34
   

 



Erklärung der Fremdwörter

Bhagavati: ein Name der Göttlichen Mutter
Bhoga: Vergnügen auf der Ebene der Sinne, Sinnesgenuss
Brahmachari: Lebensstand des im Zölibat lebenden Vedaschülers
Brahman: spirituell, transzendental, nicht von Materie
Devotee: Verehrer, hingegebener Anhänger
Ganges: im geistigen Sinn der ewige Fluß spirituellen Wissens über das Selbst
Gandharva: halbgöttliches Himmelswesen
Godadi: ein Schal, der aus aufgelesenen Tüchern zusammengenäht ist, welche von anderen fortgeworfen wurden
Japa: Wiederholung eines Mantras oder eines der Namen Gottes
Samadhi: reines Bewußtsein, reines Sein
Samsara: ewiger Kreislauf von Geburt und Tod
Shiva: Gott als Zerstörer des Unwirklichen
Shripati: Shri = Name der Göttin des Wohlstandes, Lakshmi; Pati = Herr, Gemahl von Lakshmi, ein Name Gott Vishnus, des Erhalters.

Die vier Mahavakyas:

Tat Tvam Asi — Das bist du (ich bin es)
Aham Brahmasmi — Ich bin Brahman - spirituell
Ayam Atma Brahma — Dieses Selbst ist Brahman, spirituelle Seele
Prajnanam Brahma — Höchstes Wissen ist Brahman, spirituelles Wissen