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Bhagavad - Gita Wie Sie Ist
von A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Original Ausgabe von 1974, Schloß Rettershof

Nur Vers Übersetzung
Kapitel 17. - Die verschiedenen Arten des Glaubens.

Krishna Arjuna

17.1 Arjuna sagte: O Krsna, wie verhält es sich mit einem Menschen, der die Prinzipien der Schriften nicht befolgt, sondern nach eigenen Vorstellungen Verehrungen ausführt? Befindet er sich in Reinheit, Leidenschaft oder Unwissenheit?

17.2 Der Höchste Herr sagte: In Entsprechung zu den Erscheinungsweisen der Natur, die von der verkörperten Seele angenommen werden, kann ihr Glaube von dreierlei Arten sein - von Reinheit, Leidenschaft oder Unwissenheit. Höre nun hiervon.

17.3 Je nach dem Leben, das man unter dem Einfluß der verschiedenen Erscheinungsweisen der Natur führt, entwickelt man eine bestimmte Art des Glaubens. Man sagt, das Lebewesen habe je nach den Erscheinungsweisen, die es angenommen hat, einen bestimmten Glauben.

17.4 Menschen in der Erscheinungsweise der Reinheit verehren die Halbgötter; diejenigen, die sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft befinden, verehren die Dämonen, und diejenigen, die in Unwissenheit sind, verehren Geister und Gespenster.

17.5-6 Menschen, die sich aus Stolz, Geltungsbedürfnis, Lust und Anhaftung strenge, nicht in den Schriften empfohlene Enthaltsamkeiten und Bußen auferlegen, von Leidenschaft getrieben werden und so wohl ihre Körperorgane als auch die Überseele in ihrem Innern quälen, müssen als Dämonen gelten.

17.7 Selbst Nahrung - die jeder zu sich nehmen muß - ist entsprechend den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur in drei Gruppen unterteilt. Das gleiche gilt auch für Opfer, Bußen und Wohltätigkeiten, Höre, und Ich werde dir die Unterschiede erklären.

17.8-10 Nahrungsmittel in der Erscheinungsweise der Reinheit verlängern die Lebensdauer, reinigen das Dasein und geben Kraft, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Solche nahrhaften Speisen enthalten viel Fett, sind saftig und wohlschmeckend. Nahrungsmittel, die zu bitter, zu sauer, zu salzig, beisend, trocken und zu scharf sind, werden von Menschen geschätzt, die sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft befinden. Solche Nahrung verursacht Schmerz, Leid und Krankheit. Nahrungsmittel, die länger als drei Stunden vor dem Essen gekocht wurden, die ohne Geschmack, abgestanden, faul, verwest und unsauber sind, werden von Menschen bevorzugt, die sich in der Erscheinungsweise der Unwissenheit befinden.

17.11 Das Opfer, das in übereinstimmung mit der Pflicht und nach den Regeln der Schriften dargebracht wird, und bei dem man keine Belohnung erwartet, befindet sich in der Erscheinungsweise der Reinheit.

17.12 Doch das Opfer, o Oberhaupt der Bharatas, das aus einem materiellen Motiv heraus, um einen materiellen Nutzen zu erhalten, oder prahlerisch, aus Stolz, dargebracht wird, befindet sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft.

17.13 Und das Opfer, das entgegen den Anweisungen der Schriften dargebracht wird, bei dem keine spirituellen Speisen verteilt und keine Hymnen gechantet werden, den Priestern kein Entgelt gegeben und das ohne Glauben ausgeführt wird - solch ein Opfer befindet sich in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.

17.14 Die Enthaltsamkeit des Körpers besteht aus der Verehrung des Höchsten Herrn, der brahmans, des geistigen Meisters und der Höherstehenden wie dem Vater und der Mutter. Sauberkeit, Einfachheit und sexuelle Enthaltsamkeit und Gewaltlosigkeit sind ebenfalls Enthaltsamkeiten des Körpers.

17.15 Enthaltsamkeit in der Rede bedeutet, die Wahrheit zu sagen, zum Wohl anderer zusprechen und Gerede zu vermeiden, das andere verletzt. Auch sollte man regelmäßig die Veden vortragen.

17.16 Klarheit, Einfachheit, Ernsthaftigkeit, Selbstbeherrschung und Reinheit der Gedanken sind Enthaltsamkeiten des Geistes.

17.17 Diese dreifache Buße, die sich Menschen auferlegen, die nicht das Ziel haben, sich materiell zu nutzen, sondern die den Höchsten erfreuen wollen, befinden sich in der Erscheinungsweise der Reinheit.

17.18 Die prahlerischen Bußen und Enthaltsamkeiten, die man sich auferlegt, um Respekt, Ehre und Verehrung zu erlangen, befinden sich in der Erscheinungsweise der Leidenschaft. Sie sind weder beständig noch von Dauer.

17.19 Und die Bußen und Enthaltsamkeiten, mit denen man sich aus starrsinniger Verblendung Selbsttorturen auferlegt, oder andere zerstören oder verletzen will, befinden sich in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.

17.20 Die Spende, die aus Pflichtgefühl zur rechten Zeit und am rechten Ort einem würdigen Menschen gegeben wird, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, gilt alsWohltätigkeit in der Erscheinungsweise der Reinheit.

17.21 Doch wenn man nur wohltätig ist, weil man sich einen Nutzen davon verspricht, oder weil man sich fruchtbringende Ergebnisse wünscht, oder wenn man nur mit Widerwillenspendet, so befindet sich diese Wohltätigkeit in der Erscheinungsweise der Leidenschaft.

17.22 Und Spenden, die an einem ungeeigneten Ort, zu einer ungünstigen Zeit und unwürdigen Menschen ohne Respekt und mit Verachtung gegeben werden, sind Spenden in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.

17.23 Seit dem Beginn der Schöpfung wurden die drei Silben om tat sat verwendet, um auf die Höchste Absolute Wahrheit (Brahman) hinzuweisen. Sie wurde von den brahman asausgesprochen, um den Höchsten zufrieden zu stellen, während diese vedische Hymnen chanteten und Opfer darbrachten.

17.24 Um daher den Höchsten zu erreichen, bringen die Transzendentalisten Opfer dar, erweisen Wohlttigkeiten und nehmen Bußen auf sich, wobei sie immer mit om beginnen.

17.25 Man sollte Opferdarbringen, sich Bußen auferlegen und wohltätig sein, in dem man dabei das Wort tat spricht. Solche transzendentalen Aktivitäten werden ausgeführt, um von der materiellen Verstrickung frei zu werden.

17.26-27 O Sohn Prthas, die Absolute Wahrheit ist das Ziel des hingebungsvollen Opfers, und auf sie wird mit dem Wort sat hingewiesen. Diese Opferdarbringungen, Auferlegungen von Bußen und Wohltätigkeiten, die von absoluter Natur sind, sind zur Freude der Höchsten Person bestimmt.

17.28 Doch Opfer, Bußen und Wohltätigkeiten, o Sohn Prthas, die ohne Glauben an den Höchsten ausgeführt werden, sind nicht von Dauer - ganz gleich welche Rituale auch vollzogen werden. Sie werden asat genannt und bringen sowohl in diesem als auch im nächsten Leben keinen Nutzen.

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Hare Krishna - Hare Krishna * Krishna Krishna Hare Hare * Hare Rama - Hare Rama * Rama Rama Hare Hare.