Bhagavad
- Gita Wie Sie Ist
von
A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Original Ausgabe von 1974
Nur Vers Übersetzung
Kapitel
16. - Die göttlichen und die dämonischen Naturen.
16.1-3
Der Höchste Herr sagte: Furchtlosigkeit, Reinigung
der Existenz, Entwicklung spirituellen Wissens, Wohltätigkeit,
Selbstbeherrschung, Darbringung von Opfern, Studium der
Veden, Buße und Einfachheit; Gewaltlosigkeit, Wahrhaftigkeit
und Freisein von Zorn; Entsagung, innere Ruhe, Abneigung
gegen Fehlerfinden, Mittleid und Freisein von Habgier; Freundlichkeit,
Bescheidenheit und stetige Entschlossenheit; Kraft, Nachsicht,
Tapferkeit, Sauberkeit und Freisein von Neid und dem Verlangen
nach Ehre - dies sind die transzendentalen Eigenschaften
der heiligen Menschen, die von göttlichemWesen sind,
o Nachkomme Bharatas.
16.4
O Sohn Prthas, Arroganz, Stolz, Zorn, Blasiertheit, Grobheit
und Unwissenheit sind die Eigenschaften der Menschen, die
von dämonischer Natur sind.
16.5
Die transzendentalen Eigenschaften führen zur Befreiung,
während die dämonischen Eigenschaften an die materielle
Welt binden. O Sohn Pandus, sorge dich nicht, denn du bist
mit göttlichen Eigenschaften geboren.
16.6
O Sohn Prthas, in dieser Welt gibt es zwei Arten von Lebewesen.
Die einen werden göttlich genannt und die anderen dämonisch.
Ich habe dir bereits sehr ausführlich die göttlichen
Eigenschaften erklärt. Hören nun von Mir über
die dämonische.
16.7
Die Dämonen wissen nicht, was getan werden muß
und was nicht getan werden darf. In ihnen ist weder Sauberkeit
noch richtiges Verhalten, noch Wahrheit zu finden.
16.8
Sie sagen, die Welt ist unwirklich, sie habe keinen Ursprung,
und es gebe keinen Gott, der sie kontrolliere. Sie sei durch
sexuelles Verlangen erzeugt worden und habe keine andere
Ursache als Lust.
16.9
Weil sie sich nach solchen Schlußfolgerungen richten,
gehen die Dämonen, die sich selbst ausgeliefert sind
und über keine Intelligenz verfügen, abscheulichen,
unheil vollen Aktivitäten nach, die dazu bestimmt sind,
die Welt zu zerstören.
16.10
Die Dämonen, die bei unersättlicher Lust, Stolz
und falschem Prestige Zuflucht suchen und sich daher in
Illusion befinden, sind unsauberer Arbeit verschworen und
fühlen sich zum Unbeständigen hingezogen.
16.11-12
Sie glauben, die Sinne bis ans Ende des Lebens zu befriedigen
sei die größte Notwendigkeit der menschlichen
Zivilisation. Daher haben ihre Ängste kein Ende. Durch
Hunderttausende von Verlangen und durch Lust und Zorn gebunden,
sichern sie sich mit illegalen Mitteln Geld, um ihre Sinne
befriedigen zu können.
16.13-15
Der dämonische Mensch denkt:" So viel Reichtum
besitze ich heute, und nach meinen Plänen werde ich
noch viel mehr erlangen. So viel gehört mir jetzt,
doch es wird in Zukunft mehr und mehr werden. Dieser Mensch
war mein Feind, und deshalb habe ich ihn umgebracht, und
meinen anderen Feind werde ich ebenfalls töten. Ich
bin der Herr über alles, und ich bin der Genießer;
ich bin vollkommen, ich bin mächtig, und ich bin glücklich.
Ich bin der Reichste, und ich bin von aristokratischen Verwandten
umgeben. Niemand ist so glücklich und mächtig
wie ich. Ich werde einige Opfer darbringen und Spenden geben,
und so werde ich genießen". Auf diese Weise werden
solche Menschen von Unwissenheit getäuscht.
16.16
Von vielfachen Ängsten verwirrt und in einem Netzwerk
von Illusion gefangen, wir der zu sehr vom Sinnesgenuß
angezogen und fällt daher in die Hölle hinab.
16.17
Selbstgefällig und immer unverschämt, von Reichtum
und falschem Prestige getäuscht, bringen sie manchmal
sogenannte Opfer dar, ohne dabei irgendwelche Regeln und
Regulierungen zu beachten.
16.18
Verwirrt vom falschen Ich, Stärke, Stolz, Lust und
Zorn, wird der Dämon auf den Höchsten Persönlichen
Gott neidisch, der in seinem eigenen Körper und in
den Körpern der anderen gegenwärtig ist, und lästert
die wirkliche Religion.
16.19
Die Neidischen und Boshaften, die die Niedrigsten unter
den Menschen sind, werden von Mir in den Ozean der materiellen
Existenzen in die dämonischen Arten des Lebens geworfen.
16.20
Weil solche Menschen immer wieder unter den Arten des dämonischen
Lebens geboren werden, können sie sich Mir niemals
nähern. Allmählich sinken sie in die abscheulichsten
Formen des Daseins hinab.
16.21
Drei Tore führen zur Hölle - Lust, Zorn und Gier.
Jeder vernünftige Mensch sollte sich von ihnen abwenden,
denn sie führen zur erniedrigung der Seele.
16.22
O Sohn Kuntis, ein Mensch, der diesen drei Toren zur Hölle
entgangen ist, führt Handlungen aus, die ihn zur Selbstverwirklichung
erheben, und erreicht somit allmählich das höchste
Ziel.
16.23
Wer jedoch die Anweisungen der Schriften mißachtet
und nach seinen Launen handelt, erreicht weder die Vollkommenheit
noch Glück, noch das höchste Ziel.
16.24
Man sollte aus den Unterweisungen der Schriften verstehen,
was Pflicht und was nicht Pflicht ist. Wenn man diese Regeln
und regulierungen kennt, sollte man so handeln, daß
man allmählich erhoben wird.
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